Der Schild mit dem Wappen der Herren von Brienz trägt Kampfspuren. Er ist einer der ältesten erhaltenen Schilde des Mittelalters. Das Adelsgeschlecht von Brienz verfügt in der Inner- schweiz, also auf dem Weg zum Gotthard, über Lehensrechte.
Schild des Arnold von Brienz, Seedorf, 1180-1225, Erlenholz, Leder, bemalt und blattversilbert.
Der Schild wird durch seine Bemalung und Kennzeichnung auch zur Urform des Wappenschildes. Der sogenannte Seedorfer Schild (Kanton Uri) stammt aus dem gleichnamigen Lazariterordenskloster, das um 1157 vom Ritter Arnold von Brienz gestiftet wurde. Dieser im 15. Jahrhundert aufgehobene Ritterorden zum heiligen Lazarus war nicht ganz unbedeutend, da er sich um die Einrichtung von Aussätzigenhospitälern annahm, ja nach seinen Statuten mußte der Großmeister des Ordens anfänglich sogar ein Aussätziger (Leprakranker) sein. Die wenigen heute vorhandenen Schilde des hohen Mittelalters verdanken ihre Erhaltung meist dem Umstand, daß sie als Totenschilde über dem Rittergrab aufgehängt wurden. Offensichtlich wurde der ursprünglich längere Seedorfer Schild durch Absägen des oberen Teils verkleinert, damit erfolgte wohl zwischen 1230 und 1250 eine Anpassung an die nun moderne Kampftechnik.
Der Schild des Arnold von Brienz
Der Bau eines Schildes
Beim Bau unseres Schildes haben wir uns am Schild des Arnold von Brienz gerichtet. Das Buch "Der mittelalterliche Reiterschild" hat uns dabei die nötigen Informationen geliefert.
Die Grundlage sind drei Blätter Flugzeugsperrholz. Sie werden miteinander verleimt. Zwischen den Sperrholzplatten legen wir Leinen, damit der Leim und das Holz sauber binden. Die Platten sollten 100 x 80 cm sein, damit danach der Schild von 90 x 60 cm sauber ausgeschnitten werden kann.
Wenn die Platten verleimt sind müssen sie mit Spannriemen in die richtige Form gebracht werden. Wir liessen den Schild eine Woche in der Form trocknen.
Danach wird die Form des Schildes ausgeschnitten. Wir haben eine Passform aus Packpapier gemacht, damit wir eine Vorlage für weitere Schilder hatten. Ist der Schild ausgeschnitten, so wird noch einmal grobes Leinen auf die Vorderseite geklebt. Wenn es trocken ist, wird es mit Grundierungsfarbe für Leinen (Talens, Gessor Primer 1001) mehrfach bemahlt. Dies gibt eine Grundierung, die mit Acrylfarbe bemahlt werden kann. Sie ist elastisch und abwaschbar.
Die Seitenränder werden mit Leder eingebunden. Wir haben Leder im Laden gekauft, da die an anderer Stelle so hochgelobenten Hundeknochen nicht so gut waren. Als Nägel haben wir geschmiedete Eisennägel gewählt.
Die Griffe Haben wir wie im Buch "Der mittelalterliche Reiterschild" beschrieben gemacht.
Der Schild des Guy de Beaumont, Frère Chevalier Commandeur de Figeac