Die Kelten: Europas vergessene Macht
Das 1. Jahrtausend vor Christus war die große Zeit der keltischen Kultur. Dokureihe. Erste Folge: Die Stammesgebiete der Kelten reichen von Britannien über Zentraleuropa bis nach Anatolien. Als im 4. Jahrhundert vor Christus große Stammesverbände die Alpen überqueren, fordern sie damit die aufstrebende Regionalmacht Rom heraus.
Im Jahr 387 vor Christus erleiden die Römer in der Schlacht an der Allia eine empfindliche Niederlage. Das römische Heer wird von den keltischen Kriegern überrannt und die Stadt Rom von den Männern des Brennus eingenommen, das Kapitol belagert. Erst nach Monaten kommt es zu einem Friedensvertrag - mit schlechten Bedingungen für die Römer.
Im 4. Jahrhundert vor Christus sind die Kelten ihren römischen Feinden in Bezug auf Waffen und Kriegsführung weit überlegen. Frühe Zeugnisse ihrer Leistungen finden sich im österreichischen Hallstatt, wo sich im 8. Jahrhundert vor Christus dank des Salzabbaus nicht nur eine reiche Kultur entwickelt, sondern auch der Übergang von der Bronze- in die Eisenzeit vollzieht.
Fürstensitze wie die Heuneburg waren große Siedlungen für die damalige Zeit. Sie bot etwa 10.000 Einwohnern Platz. Die Heuneburg zeigt deutlich, wie weit die Handelskontakte der Kelten reichten. Die dort gemachten Funde zeugen vom Schönheitssinn der Keltenstämme, die ganz im Gegensatz dazu von den Römern als Barbaren betrachtet wurden. Für die aufstrebende Macht vom Tiber sollte die Niederlage gegen Brennus zum Trauma werden - und letztendlich zum Auslöser für den nachfolgenden Aufstieg zur Weltmacht.