Mathilde von Quedlinburg - Vom Mädchen zur Machtfrau
Im Alter von gerade mal elf Jahren trägt Mathilde, die erste Äbtissin von Quedlinburg, die Verantwortung für eine der wichtigsten Städte des Reiches. Sie übernimmt die Führung des Stifts und trägt maßgeblich zur großen Bedeutung Quedlinburgs bei. Sie selbst wird zur mächtigsten Frau des Reiches, trotz gewaltiger Widerstände.
Quedlinburg, Winter 998. Eine Schar bewaffneter Ritter überfällt das hochadelige Damenstift in Odessa, entführt ein Mädchen aus einer der wichtigsten Familien des Reiches: Liudgard, die Tochter des Markgrafen von Meißen. Hinter der gewaltsamen Entführung verbirgt sich eine Geschichte um Eheversprechen, Wortbrüche und verletzte Familienehre. Denn auch der Anführer der Entführer, Werner von Walbeck, entstammt aus einer mächtigen Adelssippe. Er will das Mädchen, das ihm zur Frau versprochen wurde. Ein Eheversprechen, das kurz darauf aber wieder rückgängig gemacht wurde.
Der Brautraub ist nichts anderes als eine Kampfansage an Mathilde, Tochter Ottos des Großen, erste Äbtissin von Quedlinburg und Stellvertreterin des Königs, ihres Neffen Otto III. Wie wird sie reagieren? Kommt es zu einer Fehde, die das gesamte Reich bedroht? Muss Werner den Überfall mit seinem Leben bezahlen?
Der Film taucht tief ein in diese konfliktreiche Situation und schildert dabei überraschende Spielregeln mittelalterlicher Politik. Der Film zeigt auch, dass das Mittelalter nicht immer nur „dunkel" und gewaltverherrlichend war, im Gegenteil, in manchen Dingen war es sehr modern.
Durch Rückblenden in die Jugend Mathildes erfährt der Zuschauer viel über den Alltag junger mittelalterlicher Mädchen: Schon mit 11 Jahren hat Mathilde die Leitung der religiösen Frauengemeinschaft übernehmen müssen, eine Art Elite-Internat des 10. Jahrhunderts. Ein Alltag voller Gehorsam und Disziplin, Keuschheit und Gebete.
Der Film sucht Spuren des Lebens Mathildes quer durch Mitteldeutschland: Halle, Merseburg und natürlich Quedlinburg, der wichtigste Ort der Ottonen, der erst durch Mathilde von einer Königspfalz zu einer der einflussreichsten Städte des Reiches ausgebaut wurde.