Die Stadt im späten Mittelalter - Höllenangst und Seelenheil
Ausgehend von der Reise eines Pilgers -- als Ausdruck seiner Bereitschaft zu Buße und Umkehr -- beschreibt der Film das Weltbild der Menschen im Mittelalter. Zentrale Lebensauffassung ist der Glaube an Gott, denn das diesseitige irdische Leben gilt lediglich als Durchgangsstadium ins Jenseits. Gründe für die fehlende Zukunftssicherheit sind Naturkatastrophen, schlechte hygienische Zustände, Hunger und Krankheit, zum Beispiel Lepra und Pest, und daraus resultierend die Allgegenwärtigkeit des Todes. Ein weiterer Aspekt ist die Darstellung des Lebens im Kloster, das als Ort des Gottesdienstes und der Karitas gesehen wird. Exemplarisch wird die Armenspeisung vor den Klostermauern und die Bedeutung der klostereigenen Spitäler erklärt. Am Ende zeigt der Film am Beispiel des Ablasshandels die Fehlentwicklungen auf, die sich aus der Monopolstellung der Kirche als einziger Mittlerin zwischen Arm und Reich, zwischen Diesseits und Jenseits ergeben und zur Reformation führen.
Bäuerliches Leben im Mittelalter
Im Mittelalter lebten die Menschen mit der Natur und passten sich ihr an anstatt sie zu beherrschen. In szenischen Rekonstruktionen schildert die Dokumentation das Leben der Bauern in der dörflichen Gemeinschaft.Sie zeigt ihre Tagesarbeit auf dem Hof und deren Organisation. Dazu gehören das Fruchtbarmachen und die Bearbeitung der Böden in der Dreifelderwirtschaft, der Anbau und die Verarbeitung des Getreides, die Holzwirtschaft und die Textilherstellung.
Es wird die Abhängigkeit der Bauern vom Grundherrn deutlich, der Stand der Medizin wird erklärt und auch deren Zusammenspiel mit Religion und Glauben.